Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht


Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht (L&B) geht davon aus, dass unzureichende oder fehlende Bewegung über einen längeren Zeitraum zu Spannungs- und Strukturveränderungen der Muskulatur und der Faszien (Bindegewebe) führt. Dabei spielt das Sitzen häufig eine große Rolle. 

Ebenso haben seelisch-psychische Faktoren, die Flüssigkeitsaufnahme, die Ernährung sowie Umwelteinflüsse eine entscheidende Bedeutung bei der Schmerzentwicklung. 

Während früher den Faszien eine untergeordnete Rolle in der Schmerzentstehung zugesprochen wurde, haben u.a. die Forschungsergebnisse des Prof. Dr. biol. hum Robert Schleip, Universität Ulm, auf dem Gebiet der Faszien eine neue Aufklärung in das Modell der Schmerzentstehung gebracht. Das Gehirn löst bei Änderung der muskulär-faszialen Balance Alarm-Schmerzen im Körper aus, um beispielsweise den Druck auf Knorpel oder Bandscheiben und damit deren Gefährdung durch verkürzte und verspannte Muskulatur oder verklebte Faszien zu mindern.

Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht stellt die Muskulatur und die Faszien in den Fokus und besteht aus drei Bestandteilen.

Nach einer ausführlichen Anamnese erfolgt im ersten Schritt die Osteopressur, bei der manueller Druck auf Ursprünge oder Ansätze der Muskulatur am Knochen ausgeübt wird. Dort befinden sich zahlreiche Signalempfänger und -auslöser (Rezeptoren). Das Gehirn registriert während der Druckausübung u.a. eine Änderung der muskulär-faszialen Spannung und reguliert die Schmerzintensität nach unten.
Reduzieren sich schon in der ersten Therapiesitzung die Schmerzen, sollte die Therapie nach L&B erfolgversprechend sein.

Der zweite Schritt umfasst die Behandlung der Faszien und der Muskulatur in Form der Faszienrollmassagen. Verklebte, verfilzte und übersäuerte Faszien erhalten so die Möglichkeit der Regeneration. Die Faszienrollmassagen werden gezeigt, gemeinsam durchgeführt und von den Patienten im Anschluss Zuhause fortgesetzt.

Der dritte Schritt beinhaltet so genannte Engpassdehnungen. Hier werden Engpässe auf Grund muskulärer Verkürzungen und Verspannungen vermindert und beseitigt. Die Beweglichkeit vergrößert sich im beübten Bereich. Dadurch verbessert sich auch die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie der Abtransport von Stoffwechselendprodukten aus den Zellen. Auch die Engpassdehnungen sollten selbständig fortgeführt werden, um die erreichte Schmerzminderung bzw. - freiheit zu erhalten.

Nach 2-3, maximal 6 Behandlungen nach Liebscher & Bracht sollte eine deutliche Schmerzreduktion bis -freiheit erreicht sein, wenn die Schmerzen ursächlich mit den durch L&B behandelten Strukturen zusammen hängen.
Es ist zu beachten, dass das regelmäßige Fortsetzen der vermittelten Faszienrollmassagen und Engpassdehnungen eine Voraussetzung darstellt, die Resultate der L&B-Therapie aufrecht zu erhalten. Von L&B auf YouTube gestellte Übungsvideos geben hierbei Unterstützung.

Im Rahmen der L&B-Schmerztherapie wird außerdem auf andere Störfaktoren und mögliche innere oder äußere Auslöser der Schmerzen eingegangen. 


Weitere Informationen unter www.liebscher-bracht.com